Vor gut 150 Jahren machte der Münchner Bierdurst die Löwenbrauerei zum größten Sudhaus in Deutschland. Doch dann geriet der Marktführer in eine schwere Krise. Als erste Aktienbrauerei in München verschaffte sich der Bierhersteller 1872 frisches Kapital, um wichtige technische Neuerungen im Brauprozess einzuführen.
Die wertvolle Gründeraktie findet sich in der 4.500 Exemplare umfassenden Sammlung historischer Wertpapiere von Uto Baader, Gründer der Baader Bank und Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Börse. Er vertraute diese in Deutschland einmalige Kollektion ausschließlich bayerischer Herkunft dem Bayerischen Wirtschaftsarchiv zu seinem 25-jährigen Bestehen als Depositum an.
Die Gemeinschaftseinrichtung der bayerischen Industrie- und Handelskammern stellt die schönsten Exponate jetzt im Stammhaus der IHK München an der Max-Joseph-Straße der Öffentlichkeit vor. Dr. Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK), wird die Ausstellung eröffnen. Mitwirkende sind außerdem Leihgeber Uto Baader und Dr. Otto Wiesheu, der vor 25 Jahren als Wirtschaftsminister des Freistaats das Bayerische Wirtschaftsarchiv mit aus der Taufe hob.
1994 hatten sich die bayerischen Industrie- und Handelskammern dazu entschlossen, gemeinsam ein regionales Wirtschaftsarchiv für ganz Bayern ins Leben zu rufen. In den fünfundzwanzig Jahren seines Bestehens hat es inzwischen einen Quellenfundus im Umfang von mehr als 5.700 laufenden Regalmetern an historisch bedeutsamen und einmaligen Schrift-, Bild- und Tondokumenten zusammentragen. Die Palette reicht von der Brauereiwirtschaft über schwäbische Textilunternehmen bis hin zur fränkischen Chemieindustrie oder Betrieben des Maschinenbaus. Insgesamt beherbergt das BWA Originaldokumente aus mehr als 2.500 Unternehmen. Archive von über 170 Betrieben hat das BWA wegen ihrer historischen Bedeutung komplett oder teilweise übernommen.
Die Schau in der IHK für München und Oberbayern präsentiert 56 ausgewählte Wertpapiere aus mehr als zwei Jahrhunderten. Zu sehen ist unter anderem die älteste bekannte bayerische Aktie der „Bürger-Ressource-Gesellschaft Hof“ aus dem Jahr 1804 oder die ganz im Jugendstil mit Mohnblüten verzierte Gründungsaktie der heute noch bestehenden Maschinenfabrik Esterer in Altötting aus dem Jahr 1900, die sich auf Sägewerkstechnologie spezialisiert hatte.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband.
Ausstellung „Bayerische Werte“ vom 09.10. bis 05.11.2019 im Atrium der IHK für München und Oberbayern, Max-Joseph-Straße 2, 80333 München,
Montag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr, Freitag 9 bis 16 Uhr, Eintritt frei.
Weitere Informationen zur Ausstellung erhalten Sie bei Dr. Eva Moser,
Tel.: 0 89/51 16 – 32 85, E-Mail: eva.moser@muenchen.ihk.de.